Die Meinung unseres CEOs Ruven Heuberger zum Thema E-Mobilität könnt ihr in der neuen Sprit+ Ausgabe nachlesen.
E-Mobilität: die Lösung oder ein weiteres Problem für den Klimawandel?
Es ist wichtiger denn je, sich mit Lösungsansätzen für den Klimawandel zu beschäftigen. Immerhin hat Deutschland fest vor Augen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Im Klartext bedeutet das, ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgasemissionen und deren Abbau herzustellen.
Auf der einen Seite ist die Elektromobilität kritisch zu betrachten, da E-Fahrzeuge nur so umweltfreundlich sind wie die Energie, mit der sie betrieben werden. Schaut man sich hierzu den Strommix für 2022 an, so sieht man, dass nur 49,6 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Betrachtet man hingegen den gesamten Lebenszyklus eines E-Autos, wird schnell klar, dass selbst bei dem heutigen Strommix und der aufwendigen Produktion der grüne Strom das Defizit amortisiert. So geht das Fraunhofer Institut davon aus, dass nach 52.000 km das E-Auto gegenüber einem Verbrenner eine bessere CO2-Bilanz aufweist. Wenn man zusätzlich die Möglichkeit hat, nur mit erneuerbarem Strom zu laden, ist die Bilanz bereits nach 20.000 km ausgeglichen.
Andererseits reduzieren E-Fahrzeuge die Treibhausgasemissionen deutlich.
Keine direkten Emissionen durch die Nutzung von Strom können die CO2-Bilanz im Verkehr sichtbar verbessern. Der Trend weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren fördert diese Entwicklung zusätzlich. Seit den 2000er-Jahren ist grüner Strom um 40 Prozent im Stromverbrauch gestiegen. Bei anhaltendem Trend lassen sich bald E-Autos vollständig emissionsfrei betreiben. Ist man Besitzer einer heimischen Photovoltaikanlage, kann man bereits heute sein E-Auto weitgehend CO2-neutral betreiben.
Ein weiteres Argument für die E-Mobilität ist, dass der technische Fortschritt die Energiewende stark fördert.
Die deutsche Autobranche wird bis 2027 250 Milliarden Euro in die Forschung und
Entwicklung der E-Mobilität investieren. Die enormen Gelder werden zu einer konstanten
Weiterentwicklung führen. Das Fraunhofer Institut hofft zudem, dass bei der
Batterieherstellung große Mengen an Kobalt eingespart werden können. Zusätzliche
Verbesserungen in der Elektronik und im Leichtbau können außerdem den
Energieverbrauch verringern. Dadurch kann bei aktuellem Platzbedarf die Reichweite verdoppelt oder die Ressourcen können bei derzeitiger Reichweite drastisch gesenkt werden.
Ein aktuelles Beispiel für die Erfolge ist die V2G-Technologie, wodurch ein externer Stromspeicher überflüssig wird. Hier dient die Batterie des Autos als Speicher. So wird überschüssige Energie in das Auto eingespeist und bei Bedarf wieder abgegeben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass E-Autos nicht perfekt sind. Durch fortlaufende Investitionen und den Ausbau der erneuerbaren Energien lassen sich jedoch einige der Defizite in Zukunft ausgleichen.
Außerdem sollte man beachten, dass man die Menschen nicht zwingen kann, ausschließlich auf das Fahrrad und den ÖPNV zu wechseln. Um dennoch die Klimaziele zu erreichen, trägt das E-Auto sicherlich seinen Teil dazu bei.
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